Sonntag, 29. September 2013

Tango Argentino- erst sündhaft, dann salonfähig

Entstanden ist der Tango aus unklaren Vorläufern am Ende des 19. Jahrhunderts in den Slums am Rio de la Plata. Millionen Europäer flohen vor wirtschaftlicher Not in der Heimat, angelockt von der Verheißung auf ein besseres Leben in der Neuen Welt. Da das Land aber schon lange an Großgrundbesitzer verteilt war, landeten viele der überwiegend Spanier und Italiener, aber auch Deutschen, Polen und Russen in den Elendsquartieren von Buenos Aires. Heimweh, Verzweiflung und der Schmelztiegel der Kulturen waren ein ideales Milieu für den neuen Tanz.
In einer Atmosphäre aus Kleinkriminalität, Prostitution und Frauenhandel wurde die frühe Form des Tango nicht selten in Bordellen getanzt. Wegen des ständigen Frauenmangels taten sich oft auch zwei Männer zusammen.
Die bessere Gesellschaft rümpfte zunächst die Nase über den "anrüchigen" Tanz der armen Leute.
Sogar die katholische Kirche verbot den "sündhaften" Tanz zeitweise.

Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch eroberte der Tango dann auch die eleganten Salons der Reichen und schaffte schnell den Sprung über den Atlantik, zunächst nach Paris, und von dort aus in den Rest des alten Kontinents. Nach einer Tango-Krise von der Mitte der 1950er Jahre bis in die frühen 1980er Jahre erfreut sich der Tango seither wieder steigender weltweiter Beliebtheit.
Vor allem in Finnland, Japan und Deutschland hat er viele Anhänger, aber auch in der Türkei oder Russland wird im Viervierteltakt getanzt. Buenos Aires hat die Anerkennung des Tango als Weltkulturerbe mit einer großen Milonga unter freiem Himmel gefeiert und sicher etwas melancholisch auf die lange Geschichte des Tanzes zurück geblickt.
(Quelle: n-tv.de , Jan-Uwe Ronneburger, dpa)

Tango in Unterfanken und Würzburg: wuetango.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen