Entstanden ist der Tango aus unklaren Vorläufern am Ende des 19.
Jahrhunderts in den Slums am Rio de la Plata. Millionen Europäer flohen
vor wirtschaftlicher Not in der Heimat, angelockt von der Verheißung auf
ein besseres Leben in der Neuen Welt. Da das Land aber schon lange an
Großgrundbesitzer verteilt war, landeten viele der überwiegend Spanier
und Italiener, aber auch Deutschen, Polen und Russen in den
Elendsquartieren von Buenos Aires. Heimweh, Verzweiflung und der
Schmelztiegel der Kulturen waren ein ideales Milieu für den neuen Tanz.
In einer Atmosphäre aus Kleinkriminalität, Prostitution und Frauenhandel
wurde die frühe Form des Tango nicht selten in Bordellen getanzt. Wegen
des ständigen Frauenmangels taten sich oft auch zwei Männer zusammen.
Die bessere Gesellschaft rümpfte zunächst die Nase über den "anrüchigen"
Tanz der armen Leute.
Sogar die katholische Kirche verbot den
"sündhaften" Tanz zeitweise.
Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch eroberte der Tango dann auch die
eleganten Salons der Reichen und schaffte schnell den Sprung über den
Atlantik, zunächst nach Paris, und von dort aus in den Rest des alten
Kontinents. Nach einer Tango-Krise von der Mitte der 1950er Jahre bis in
die frühen 1980er Jahre erfreut sich der Tango seither wieder
steigender weltweiter Beliebtheit.
Vor allem in Finnland, Japan und
Deutschland hat er viele Anhänger, aber auch in der Türkei oder Russland
wird im Viervierteltakt getanzt. Buenos Aires hat die Anerkennung des
Tango als Weltkulturerbe mit einer großen Milonga unter freiem
Himmel gefeiert und sicher etwas melancholisch auf die lange Geschichte
des Tanzes zurück geblickt.
(Quelle: n-tv.de
, Jan-Uwe Ronneburger, dpa)
Tango in Unterfanken und Würzburg: wuetango.de
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